Zwangsstörungen

Betroffene von Zwangsstörungen leiden unter Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen. Diese drängen sich auf, werden als unsinnig und quälend wahrgenommen und führen zu grossem psychischem Leid und z.B. bei einem Waschzwang auch zu körperlichen Schädigungen wie einem Ekzem.

Zwangsgedanken beinhalten häufig Ängste um Verunreinigung oder Kontamination, Ängste anderen Personen Schaden zugefügt zu haben oder auch sexuelle Phantasien, die als störend empfunden werden. Viele Menschen haben ein Bedürfnis nach Kontrolle und Ordnung. Zwangshandlungen wie Waschen, Ordnen, Kontrollieren, Zählen oder irrationale Rituale gehen aber über ein sinnvolles Strukturieren des Alltags hinaus. Häufig besteht ein Zusammenhang zwischen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen insofern, als die letzteres die ersteren zu verdrängen helfen.

Zwangsstörungen führen zu einer massiven Anspannung, sind zeitaufwändig und führen zu einer Beeinträchtigung des Alltags und auch einer Verschlechterung schulischer/beruflicher Leistungen.

Was sind die Ursachen von Zwangsstörungen?

Die Entstehung einer Zwangsstörung ist wie die einer Angststörung multifaktoriell, d.h. es lässt sich nicht eine einzige Ursache finden. Es kann eine genetische Vorbelastung bestehen, psychosoziale Belastungen aber auch organische Faktoren (internistische oder neurologische Erkrankungen) können als Auslöser vorliegen.

Wie klären wir Zwangsstörungen ab?

Eine neuropsychiatrische Abklärung umfasst je nach Fragestellung neben dem Gespräch auch Fragebogen zur Erfassung des Schweregrades der Symptomatik, eine neurologische Untersuchung, neuropsychologische Tests und elektrophysiologische Untersuchungen. Bei Zwangsstörungen erlaubt eine Hirnstromkurve (EEG) - welche während der Durchführung eines Konzentrationstests abgeleitet wird -, das passende Behandlungsprotokoll zu wählen.

Wie behandeln wir Zwangsstörungen?

In Ergänzung zur meist unerlässlichen Medikation setzen wir die repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) zur Behandlung von Zwangsstörungen ein: typischerweise während 4 Wochen täglich und dann während zwei weiteren Wochen an je 2 Tagen eine Behandlung in unserer Praxis.

Wie geht es nach der Behandlung weiter?

Sind die Symptome deutlich gemildert, so ist die Prognose gut, dass das Erreichte über einige Monate stabil bleibt. Ca. 6 Monate nach Abschluss der Behandlung bieten wir eine Kontrolle und eine Erhaltungstherapie mit 2 Wochen rTMS an. Zeigt sich anlässlich der Kontrolle, dass die Zwänge wieder zunehmen, so kann auch das ganze Behandlungsprogramm wiederholt werden.